Stress & Balance – Wie du Stress positiv für dich nutzen kannst!
Stress ist grundsätzlich gesund – erst die „Überdosis“ macht krank!
Gehörst du auch zu den 46 % der deutschen Bevölkerung, die wegen der Arbeit am meisten gestresst sind? Oder zu den 48 %, die zu hohe Ansprüche an sich haben? Egal ob Mann, Frau oder Kind – heutzutage leiden sehr viele Menschen unter ihrem Alltag.
Der Sinn von Stress dient grundsätzlich der Lebenserhaltung. Wenn Gefahr droht, schießen die Nebennieren Adrenalin ins Blut und in kurzer Zeit werden alle Körperreserven mobil gemacht. Puls, Blutdruck und Atemfrequenz steigen. Da unser Körper genügend Energie zur Verfügung stellt, sind wir innerhalb kurzer Zeit flucht- oder kampfbereit. Stress ist also ein lebensnotwendiger Vorgang, der einen natürlichen Verteidigungsmechanismus darstellt und für das Überleben unerlässlich ist.
Andauernder hoher Zeitdruck, viele aufeinanderfolgende Termine und hoher Arbeitsaufwand können sogenannten negativen Disstress auslösen und führen häufig zu körperlichen und seelischen Schäden. Auslöser sind außerdem Ängste, Konflikte, Kritik, Misserfolg, finanzielle Probleme. Diese wirken alle auf unseren Organismus ein. Je nach Einstellung, Belastbarkeit und Fertigkeiten empfindet der Organismus eine Situation als stressig oder nicht. Stressreaktionen können unter anderem Gereiztheit, Konzentrationsschwierigkeiten, hoher Blutdruck, Schlaf- oder Verdauungsstörungen verursachen.
Positiver Stress, der sogenannte Eustress, fördert jedoch die Weiterentwicklung und spornt zur Leistung an – er kann uns sogar zu individuellen Höchstleitungen veranlassen. Ohne Stress gäbe es nur sehr wenige konstruktive Tätigkeiten oder positive Veränderungen. Jede körperliche oder geistige Anstrengung benötigt ein gewisses Maß an Stressenergie. Kein Spitzensportler würde ohne diese Energie Höchstleistungen verbringen.
Dabei ist Stress höchst individuell. In unterschiedlichen Lebenssituationen fühlt sich der Mensch unterschiedlich belastet. Auf ähnliche Probleme reagieren verschiedene Personen sehr unterschiedlich. Was für den einen Stress bedeutet, stellt für einen anderen keine Belastung dar, sondern ist die Würze seines Lebens.
Entwickle deine eigene Stressbewältigungs-Strategie. Da wir unterschiedlich geprägt sind, solltest du deine individuelle Strategie entwerfen, um dein Stressniveau zu reduzieren.
Grundsätzlich kannst du langfristige und kurzfristige Strategien anwenden. Langfristige setzen beim Stressauslöser oder Organismus an. Kurzfristige setzen bei der Stressreaktion direkt an.
Natürlich ist den langfristigen Strategien der Vorrang zu geben, da sie das Problem auf lange Sicht lösen. Die Stresssituation wird dadurch nicht nur erträglicher, sondern auch grundsätzlich verändert, bzw. der Organismus stressresistenter.
Sie ist immer dann geeignet, wenn die Ursache der Belastung verändert, beseitigt oder reduziert werden kann oder du den Organismus auf eine vorhersehbare Belastung vorbereiten kannst.
In allen anderen Fällen, z. B. der Stressauslöser lässt sich momentan nicht verändern oder man befindet sich bereits in einer Stresssituation, solltest du kurzfristige Stressbewältigungs-Strategien einsetzen, die es dir ermöglichen, die momentane Erregung zu vermindern. Grundsätzlich helfen kurzfristige Strategien für den Moment, können aber auf Dauer die langfristigen nicht ersetzen.
Strategie 1: langfristige Reduzierung der Stressauslöser
Ziel dieser Strategie ist es, den Stressauslöser langfristig auszuschalten, zu reduzieren oder zu vermeiden. Hier stehen dir verschiedene Strategien zur Verfügung.
Systematische Problemlösung
Durch systematisches Überlegen und Planen kannst du individuelle Lösungen für häufig auftretende Stressauslöser erarbeiten. In der Stresssituation reagierst du sonst vielleicht in der falschen Weise. Durch systematische Problemlösungen kannst du jedoch ohne Zeitdruck und Emotion das Problem in anderer Form lösen.
Gehe dabei nach den folgenden Schritten vor:
- Beschreibe das Problem
- Finde möglichst viele Lösungsansätze
- Bewerte deine Lösungsansätze und triff eine Auswahl
- Entwickle einen konkreten Handlungsplan (wie, was, wann, wo)
- Setze die erfolgsversprechendste Lösung in konkreten Belastsituationen ein
- Prüfe nach, ob sich dein Plan in der Praxis bewährt hat. Wenn nicht – suche die nächstbeste Lösung und probiere sie aus
Angst und Entspannung sind entgegengesetzte Zustände, die nicht gleichzeitig auftreten können. Durch die gedankliche Vorbereitung auf einen Stressauslöser kannst du diese belastende Situation gedanklich mit einer Entspannungsreaktion koppeln. Wenn du gerne meditierst, Yoga oder andere Entspannungstechniken praktizierst, kann dies zu deinen langfristigen Zielen beitragen.
Überprüfe auch deine Risikofaktoren und reduziere jene, die du persönlich als negativen Stressauslöser empfindest. Zu den gängigsten Risikofaktoren gehören: falsche Ernährung, Rauchen, Bewegungsarmut, Übergewicht, viel Alkoholkonsum, eine hohe Arbeitsdichte, Zeitdruck, schlechtes Zeitmanagement, usw.
Strategie 2: langfristige Stabilisierung des Organismus
Die Ursache für Stress liegt häufig in uns selbst. Es gab noch nie so viele Menschen, die über „Zeitmanagement“ so viel wussten, wie in unserer Zeit. Es gab aber auch noch nie so viel Menschen, deren Leben von Orientierungslosigkeit, Stress, Hektik und Druck gekennzeichnet war. Trotz bester Arbeitstechniken bleibt, so scheint es, keine Zeit mehr zum Leben.
Wer im raschen Wandel und den besonderen Anforderungen unserer Zeit bestehen möchte, braucht beständige Werte und klare Ziel, für die es sich lohnt zu leben und sich einzusetzen. Nicht die Uhr ist das Wesentliche, sondern mindestens so wichtig ist der persönliche Kompass, der den täglichen Weg weist.
Oft gelangen wir erst durch irgendeine Krise zur Einsicht, dass unsere Lebensführung nicht mit unseren wichtigen Lebensinhalten übereinstimmt. Der Kompass, nach dem erfolgreiche Persönlichkeiten leben, repräsentieren unsere Version, Werte, Ziele, Prinzipien, Lebensphilosophien und Gewissen – also das, was wir für wichtig halten.
Zielfindung: Was willst du erreichen?
Verschaffe dir Zielklarheit! Dies ist die unabdingbare, grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeits- und Lebensgestaltung! Schreibe deshalb ganz konkret auf, was du erreichen willst! Achte auf eine sinnvolle Balance zwischen den 4 wichtigsten Lebensbereichen.
4 Lebensbereichen:
- Sinn & Selbstverwirklichung
- Beruf-Leistung
- Gesundes Leben
- Familie - Freunde
Kurzfristige Lösungs-Strategien
Die folgenden Techniken kannst du direkt in der Situation der Erregung, Wut einsetzen und somit deine Gefühle kontrollieren. Hin und wieder im Stress den Gefühlen freien Lauf zu lassen, ist eine Möglichkeit zur kurzfristigen Erleichterung. Wichtig ist es bei dieser Form, „Dampf abzulassen“, sich soweit unter Kontrolle zu halten, dass du dir und anderen nicht schadest und somit neuen Stress verursachst.
Suche dir einen Ort, an dem du dich ungestört fühlst: Dann schimpfe, weine, schreie drauf los, schmeiß was rum, drücke einen Knautschi. Wenn du das Bedürfnis hast, dich zu bewegen dann treibe Sport, jogge, hacke Holz, stampfe mit den Füßen, laufe die Treppe mehrmals hoch und runter, gehe in die Natur……machen das, worauf du gerade Lust hast und du weißt, dass es dich wieder runterbringt.
Du kannst deine Wahrnehmung auch auf etwas ganz Anderes lenken, z. B. auf eine neue Aufgabe, einen Anruf, auf die Ablage von Dokumenten, auf Atemübungen, Autogenes Training, Thai Chi. Oder erinnere dich an eine schöne Situation, z. B. an den letzten Urlaub, …
Entwickle deine persönliche Stressbewältigungs-Strategie und lade dir hier die Checkliste herunter