„Die Kunst LIEBEvoll NEIN zu sagen!“
…oder: Sag nicht ständig „ja“, wenn du „Nein“ meinst. Wie gut bist du darin, z. B. einem Kollegen nicht dauernd schnell mal einen Gefallen zu machen und am Ende des Tages festzustellen, dass du dich wieder einmal hast fremdsteuern lassen? Warum fällt es vielen Menschen so schwer „Nein“ zu sagen?
Besonders, wenn andere merken, dass du stets gleich einer Bitte folgst, werden sie dich ständig fragen. Und wenn Sie wissen, dass du ein Mensch bist, der Harmonie und wenig Konflikte mag, dann beginnen sie dich zu überreden, zu diskutieren, die Mitleidstour zu fahren oder dir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Was tun wir oft? Wir rechtfertigen uns, verteidigen unsere Haltung und geraten dadurch in die schlechtere Position. Und dann lassen wir uns womöglich wieder dazu überreden, das Gewünschte doch zu tun. Grundsätzlich hast du das Recht NEIN zu sagen, wenn du etwas nicht willst. Dazu gehört ein gutes Selbstbewusstsein und ein Stück „Positiver Egoismus“. Die Angst, andere zu verletzen, wenn man ihnen etwas ablehnt, solltest du ablegen. Lehne das nächste Mal den Wunsch eines Mitmenschen höflich und mit einem netten (ehrlichen) Lächeln ab – in der Sache bleibe aber konsequent. Entschuldige dich nicht ausführlich und halte die Pause aus, ohne dich zu rechtfertigen.
Stärke dein Selbstbewusstsein und verinnerliche dir deine persönlichen Rechte:
Du hast das Recht anderen Menschen eine Bitte abzuschlagen, ohne dich schuldig zu fühlen und dich selbst für egoistisch zu halten
Du hast das Recht Fehler zu machen und die Folgen dafür zu tragen
Du musst dich für deine Gefühle und Gedanken weder rechtfertigen noch entschuldigen
Du hast das Recht deine Gefühle und Gedanken selbst zu beurteilen
Nimm deine eigenen Bedürfnisse genauso ernst, wie die der anderen
Du hast das Recht deine Meinung zu ändern oder auch einmal „unlogisch“ zu sein
Du musst anderen nicht immer helfen und ihnen Lösungen anbieten, auch wenn sie es von dir so gewohnt sind
Du hast das Recht auf Fragen auch einmal nicht zu antworten
Du hast das Recht Nein zu sagen, ohne Gründe dafür zu nennen
Diese Faktoren führen dazu, dass du eine überzeugende Haltung ausstrahlst
Sei mit dir selbst im Einklang. Du überzeugst nur, wenn du selbst überzeugt davon bist, nicht jedoch, wenn du innerlich auf zwei Stühlen gleichzeitig sitzt.
Kommuniziere mit einer offenen Haltung. Mit einer offenen Einstellung gegenüber den anderen baust du eine angstfreie und harmonische Gesprächsebene auf. Und je klarer du dich ausdrückst und sagst, was du nicht magst, umso besser kannst du dein Gegenüber überzeugen.
Mache dir deine Gefühle bewusst. Verdränge sie nicht und sage dir, dass es dein Recht ist, etwas abzulehnen. Nimm deine Emotionen an und drücke dich angemessen, sachlich und klar aus. Dann versuche die Gefühle des Gesprächspartners wahrzunehmen und angemessen einzubeziehen.
Mit der WAVE-Methode kannst du deinen Gesprächspartnern einfach klarmachen, was du nicht möchtest. So wie bei einer Welle, werden die Argumente bzw. Forderungen des anderen weggespült.
Du kannst dich vor dem Gespräch darauf vorbereiten und wenn du einige Male die WAVE-Methode angewendet hast, fällt es dir mit der Zeit leichter. Die Argumente kommen von alleine bzw. dein Selbstvertrauen und deine Überzeugungskraft werden gestärkt, wenn du merkst, dass es funktioniert. Und du dich danach gut fühlst.
Für die erste Umsetzung solltest du dir eine einfache Situation aus deinem beruflichen oder privaten Bereich wählen. In welcher konkreten Situation möchtest du das nächste Mal „Nein-Sagen“? Was ist dein Ziel?
Was willst du erreichen? Schreibe dir dies auf ein Blatt Papier. Wenn z. B. ein Kollege dich darum bittet, ständig Kopien zu ziehen, obwohl er in einer anderen Abteilung arbeitet.
Die 4 Steps der WAVE-Methode:
W – Widerstände bei mir
Sammle alle Beweggründe, warum du nicht willst und schreibe sie auf. Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Aus diesen Gründen entstehen nachher deine Argumente. Hier kann z. B. auch Emotionales stehen, wie z. B. die Person macht nie was für mich, sie bedankt sich nie……usw.
A – Argumente der Gegenseite
Sammle nun die Argumente die dein Gesprächspartner aufführen könnte und schreibe sie auf. z. B. Aber das machst du doch schon immer für mich……
V – Verteidigung deines Standpunktes
Entwickle Formulierungen aus Argumenten, die du in der W-Phase gesammelt hast. Formuliere bereits den Satz in deinen Worten, so wie du es der Person sagen möchtest. Rede nicht zu viel und bringe max. 2 Argumente, die dein Gegenüber nicht verletzen. Sollte dein Gegenüber hartnäckig bleiben, behalte die Ruhe, atme zwei Mal ruhig ein und aus und bleibe bei deinem „Nein“. Lasse es einfach stehen und halte die nächsten Sekunden einfach aus – ohne etwas zu sagen…..Du wirst sehen, wie du somit deinem Gegenüber den Wind aus den Segeln nehmen wirst.
z. B. Ich habe letzten Monat ca. 45 Minuten nur für dich kopiert. Das geht von meiner Arbeitszeit ab und das möchte ich nicht mehr.
E - Erfolgsvisualisierung
Nachdem du nun die Argumente gesammelt hast, bringst du dich in eine positive Erfolgsstimmung und bereitest dich mental auf das Gespräch vor. Lege dich dazu auf den Rücken oder mache es dir auf einem Stuhl bequem.
Schließe deine Augen und spiele die Situation vor deinem geistigen Auge durch. Atme einige Mal ruhig ein und aus. Du bist ruhig und entspannt. Du hast positive Gefühle. Stelle dir nun im Geiste das Gespräch vor, wie du deine vorbereitete Situation lächelnd und offen beginnst. Und wie du deine Argumente vorbringst. Stelle dir die Person vor, wie sie das NEIN akzeptiert, zwar erstaunt, aber akzeptierend. Visualisiere dir, wie sich dein Gegenüber verhält und sich für deine Sichtweise öffnet. Beende das Gespräch positiv und stelle dir vor, wie ihr weiterhin gemeinsam miteinander agiert. Wenn du das Gefühl hast, dass der richtige Zeitpunkt erreicht ist, dann öffne deine Augen und nimm dieses positive Gefühl mit, verankere es. Viel Erfolg.
Lade dir jetzt die WAVE-Methode mit Arbeitsblatt als pdf herunter.
Und hier kannst du 7 Vorbereitungstipps um liebevoll „Nein“ zu sagen herunterladen!